Salzburger Nachrichten, 11.1.2003


Rettung für die Weißseebahn
Aufatmen in Uttendorf: Es gibt drei potente Interessenten für die Weißseebahn. Auch das Land signalisiert Unterstützung.

UTTENDORF (SN). Der Zeller Steuerberater Erwin Prodinger, der Zeller Bettenkaiser Wilfried Holleis (Grand Hotel, Clima Hotel, Salzburger Hof, insgesamt 500 Betten) und der Millionär und Sponsor der Zeller Eisbären, Otto Wittschier, wollen die Weißseebahn übernehmen. Prodinger ist parallel dazu Gesellschafter der pleite gegangenen Weißsee-Gletscherbahnen Gesellschaft m.b.H..

Die drei Interessenten arbeiteten ein 10 Punkte umfassendes Konzept aus. Darüber wurde vergangenen Dienstag in der Gemeinde Uttendorf beraten. Auch LHStv. Wolfgang Eisl (ÖVP), Finanzreferent des Landes und ressortzuständig für den Tourismus, wurde informiert.

Wolfgang Eisl kann sich die Mithilfe des Landes vorstellen. Die würde sich über zehn Jahre erstrecken und jährlich 100.000 Euro betragen.

Eisls Bedingungen:


* Prodinger, Holleis und Wittschier müssen die persönliche Haftung übernehmen;

* der Betrieb muss im vorhandenen Umfang weitergeführt werden;

* es dürfen keine weiteren öffentlichen Mittel in Anspruch genommen werden;

* in den kommenden zehn Jahren ist eine gemeinsame Lösung mit den ÖBB zu erarbeiten.

Die ÖBB führen parallel zur 1983 offiziell eröffneten Weißseebahn ihre eigene Werksbahn. Die ist 50 Jahre alt und sanierungsbedürftig.

Eisl: "Zwei Bahnen, die einen Berg erschließen und nur 500 Meter voneinander entfernt sind, ergeben volkswirtschaftlich keinen Sinn."

Im Konzept der Interessenten heißt es: "Ziel ist die Fortführung der Weißsee Gletscherbahnen auf einen möglichst langen Zeithorizont, mindestens auf 10 Jahre. Es ist unbedingt anzustreben, dass eine schnelle Lösung des Problems herbeigeführt wird, um den Frühjahrsskilauf, der heuer durch Ostern besonders spät liegt, noch umsatzmäßig zu nützen."

Die bestehende Gesellschaft soll erheblich verändert, das bisherige Eigenkapital (1,2 Mill. Euro), auf 580.000 Euro reduziert werden. Das Land Salzburg, die Gemeinde Uttendorf und der Tourismusverband leisten, so die Vorstellung der Interessenten, gemeinsam und jährlich einen Zuschuss von 218.000 Euro. Der Österreichische Alpenverein - er betreibt das Alpincenter Rudolfshütte - schießt zum Betrieb der Bahn pro Jahr 72.800 Euro zu.

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